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Buendnis bis Barad-dur - Teil 1.

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Bündnis bis Barad-dûr - Teil 1.


Niemals hätte er geglaubt, dass sie die Gruppe einholen würden, niemals hätte er auch nur einen Gedanken daran verschwendet, sie würden sie tatsächlich angreifen. Niemals hätte er sich erträumen lassen sie zu erwischen. Zwei Menschen und zwei Elben, denen waren sie auf der Spur, einen halben Tagesritt hatten sie als Vorsprung, als sie von Harondor aus aufgebrochen waren.

Sein Blick wanderte über den dunklen Wald der die Grenze zu Udûn säumte. Wenn der Dunst über dem Tal nicht die Sicht verdecken würde, könnte man in der Ferne bereits das schwarze Tor ausmachen. Ein Tag trennte sie vom Tor, ein langer Tag in der gefährlichen Umarmung des dunklen Waldes der zwischen den Totensümpfen und Udûn lag. Die Spitzen der Nadelbäume ragten aus dem Nebel wie riesige schwarze Stacheln und wirkten so gar nicht einladend.
Eine Mischung aus Schnarchen und Grunzen, riss ihn aus den Gedanken und er stand auf. Sein Warg, Krücke, hatte die Geräusche verursacht, was er nach einem kurzen Kontrollblick nach unten festgestellt hatte. Der Warg lag am Erdboden unter ihnen, sie selbst hatten sich auf eine höhere Ebene der Ruine zurückgezogen, um wenigstens etwas Überblick zu bewahren. Sein zweiter Blick wanderte zur Feuerstelle. Das Feuer war längst zu einem, nur mehr jämmerlich glimmendem Haufen Asche verkommen. In dem schwachem Lichtschein konnte man einen Körper, der an die verfallene Wand der Ruine lehnte, erkennen. Er rührte sich nicht, nicht mehr.
Snagog hatte die Nacht nicht überlebt, schon als bei Dämmerung sein Gejammer langsam zu verstummen begann, war sich Bûzog ziemlich sicher, dass es nur mehr eine Frage der Zeit war. Im schwachen Licht erkannte man kaum mehr seine aufgeschlitzte Schulterpartie, der Schnitt der sich ungut weiter über den halben Schädel zog. Über dem Feuerrest hingen ein paar Fleischfetzen an einem Holzspieß, die Überbleibsel von Snagogs Warg, der ebenso wie vier weitere Uruks, die zwei Menschen und der eine Elb, den letzten Tag nicht überdauert hatten. Da er sowieso schon stand, ging er ans andere Ende des halben Ruinenstockwerkes auf dem sie sich befanden und betrachtete seine Beute. Der Elb starrte in die Nacht hinaus und würdigte ihn keines Blickes, er hockte am Boden und war mit den Händen an eine alte Steinsäule hinter sich gefesselt. Bûzog konnte nicht einschätzen ob er jung war oder bloß so aussah, mit Elben hatte er bis dato kaum mehr als mit deren Waffen Kontakt gehabt. Die meist lautlos und ohne Vorwarnung ins Fleisch drangen. Er sog lautstark Luft zwischen den Zähnen ein, da sich just in diesem Moment seine Verletzung garstig brennend, meldete. Er hatte einen Schwertstreich mit dem linken Arm abgewehrt, gerade noch so, dass es ihn nicht den Kopf gekostet hatte. Der Hieb hatte seinen Armschutz mit samt dem Fleisch von den Knochen gerissen. Haut und Lederbänder hingen zusammen an den Rändern der Fleischwunde, die im Mondschein klebrig glänzte.
»Caragor, mindestens vier.« Die Stimme des Elben ließ ihn seinen Kopf von der Wunde heben.
»Was?«, langsam schlug er mit beiden Händen seine dunkelgrüne Kapuze zurück und starrte ebenso wie der Elb in die Nacht hinaus.
»Aus nordöstlicher Richtung.«
Bûzog war sich nicht sicher was er mit dieser Information anfangen sollte, wären da tatsächlich Caragor im Anmarsch würde es höchstwahrscheinlich Krücke bemerken. Andererseits war der Warg halb-blind, halb-taub und der Nebel und Verwesungsgeruch täuschte wahrscheinlich auch seine Nase. Rasch wanderte sein Blick nach hinten zu Snagog, neben dem noch immer seine Armbrust lehnte. Auf dem Weg zu dem toten Uruk schnappte Bûzog eine der alten Satteldecken und warf diese über die glimmende Feuerstelle. Diese wehrte sich lediglich nur mehr mit einer kleinen Rauchwolke die unter der Decke herausquoll.
Er griff nach der Armbrust und nach dem kleinen Gürtelköcher der daneben lag. Er quittierte den Blick in den Köcher mit einem Faustschlag gegen die Ruinen-wand , er hatte genau noch einen Bolzen übrig.
Er legte den Bolzen ein und spannte die Armbrust, das Knarren der Sehne wirkte in der gespenstischen Stille unnatürlich laut. Er stellte sich an den Rand der Ruine und sah in den Wald hinein, achtete auf jedes Geräusch, jede kleinste Bewegung der Vegetation. Doch es war ruhig.
Ein lautes Grunzen ließ einen derartigen Schrecken durch seine Knochen fahren, dass er beinahe die Armbrust abgefeuert hätte. Krücke war aufgesprungen und hechtete am Hof der Ruine hin und her. Er grunzte und heulte, dann vernahm man ein Rascheln. Zuerst ein einzelnes, zaghaftes, was sich rund um den offenen Hof, der an den Wald grenzte, zu vermehren schien. Von allen Seiten drang ein lauter werdendes Krachen von Ästen, Ächzen von Holz und Rauschen von Blättern heran. Bûzogs Warg hörte auf im Kreis zu laufen, hörte auf mit dem Gejaule, stand nur mehr da und sträubte sein Nackenfell. Ein Knurren aus tiefster Kehle drang in die Nacht hinaus. Langsam erkannte man kleine weiße Atemwolken aufsteigen, aus den Hecken und Sträuchern ringsum, dann tauchten auch schon die großen Schädel der Bestien aus dem Blattwerk hervor. Bûzog erkannte, dass es vier waren.
Lauf, renn' weg, du verdammter Köter. Dachte er sich.
Noch waren die Blicke der vier Kreaturen auf seinen Warg geheftet, sie schienen weder ihn noch seinen Gefangenen auf der oberen Ebene der Ruine auszumachen. Die Caragor hatten Krücke umringt, doch ihm blieb noch ein Ausweg nach hinten, durch das halb eingestürzte Tor der Ruine. Nur mehr eine Körperlänge trennte die Bestien von dem Warg, da schlug dieser einen Haken, rannte direkt vor seinen Angreifern entlang und schien diese für einen Moment zu überrumpeln. Die Caragor zögerten einen kurzen Augenblick, während sie nur zusahen wie der Warg mit einem großen Satz durch das Tor hechtete. Von lautem Kreischen und Fauchen begleitet zog die Meute von dannen und verfolgte den Warg in die schwarze Nacht des Waldes hinaus. Noch lange vernahm man das Rascheln und Krachen im Gestrüpp, das sich immer weiter von der Ruine entfernte. Erst nach einer ganzen Weile senkte Bûzog die Armbrust
Just als er die Sehne entspannen wollte, gab einer der Bogenarme nach und zerbrach. Der Bolzen flog einen kurzen Weg und schlitterte am offenen Hof der Ruine entlang, ehe er sich auf Nimmerwiedersehen laut raschelnd in einen der Laubhaufen verzog. Bûzog starrte auf die Armbrust in seinen Händen eher er sie wutentbrannt in die gleiche Richtung warf in die der Bolzen verschwunden war.
Man konnte natürlich nicht immer Glück haben, wenn man überhaupt davon sprechen konnte, dass diese Unternehmung von glücklichen Zufällen geradezu gesegnet war. Es hatte zwar den Anschein, dass er tatsächlich den richtigen Gefangenen hatte, noch dazu lebend und unverletzt. Dennoch hatte der Kampf, der mehr ein Hinterhalt gewesen war, sie mehr gekostet als ihnen lieb war.
Bûzog fing an in Gedanken zu überlegen, wie hoch seine Chancen standen diesen Elb lebendig und in einem Stück nach Barad-dûr zu schaffen. Vor allem aber ob ihm der Gefangene nicht doch noch anderweitig nützlich sein könnte.
Er schlurfte an der Feuerstelle vorbei und zog die Satteldecke weg. Der Fleischrest lag in der Asche und war davon komplett überzogen, dennoch kniete er sich hin und versuchte den letzten Rest zu retten. Während er an den verkohlten Resten nagte, lag sein Blick gebannt auf dem Elben der in einiger Entfernung noch immer in den Wald starrte.
Sie hatten ihn weggeschickt, die anderen, die zwei Menschen und der eine Elb. Hatten ihn auf dem einen Pferd, das sie noch hatten, geradezu weggejagt. Mit den Worten 'er wisse was zu tun sei', hatten seine Flucht mit ihrem Leben ermöglicht. Er musste einfach der Richtige sein.

Der Morgen brach an, die Helligkeit ließ allerdings zu wünschen übrig. Der Nebel hatte sich zwar verzogen, doch der wolkenverhangene Himmel ließ kaum Licht durch. Bûzog war auf eine weitere Ebene der Ruine geklettert und sah sich um, horchte. Mehrere schrille Pfiffe später horchte er erneut. Nichts.
Laut rieselnd prasselten einzelne Steine auf die untere Ebene als er wieder zurückkletterte. Im fahlen Licht fing er an Snagogs Ausrüstung zu durchwühlen. Er schien allerdings nichts brauchbares mehr zu haben und wie viel seine Armbrust wert gewesen war, hatte sich bereits gezeigt. Bûzog überlegte ob es sich auszahlen würde, zur Lichtung zurückzumarschieren, dort wo der Kampf stattgefunden hatte. Andererseits war er sich sicher, dass es dort bereits vor Ghûlen nur so wimmeln würde.
Als er alles durchsucht hatte und nichts weiter als eine zerfledderte Satteldecke sein eigen nennen konnte, ließ er sich auf den Steinboden fallen und griff nach seinen Dolchen. Er trug sie seitlich am Gürtel, immer griffbereit. Es waren keine gewöhnlich geschmiedete Waffen, sondern aus dem Geweih, eines ihm unbekannten Tieres, geschnitzte Messer. Er hatte sie vor einiger Zeit eingetauscht und sich danach noch betrogen gefühlt. Doch nur solange er sie nicht probiert hatte. Das Material war beständig von einem fettigen Film überzogen, der aus dem Knochen an der offenen Spitze austrat. Die Dolche drangen durch Fleisch, wie heißes Eisen durch Wachs. Auch erwies sich der austretende Film als giftig für die Meisten, die damit Bekanntschaft machten. So reichte zumeist eine Verletzung mit den Messern aus, um sein Gegenüber nur kurze Zeit später, zuckend auf die Knie fallen zu sehen. Das Gift tötete zwar nicht, aber machte es wesentlich einfacher.
Noch während er die Geweihdolche betrachtete ließ ihn ein lautes Rascheln hochfahren. Gebannt lugte er über den Rand der Ruine in den Hof. Das Krachen der Äste kam näher. Ein dunkler Schatten huschte durch das Gestrüpp am Rande des Hofes und landete schließlich mitten darin.
»Wurde aber schon Zeit!«, brüllte Bûzog in den Hof und erfasste den Rand der Ruine um sich nach unten zu schwingen. Krücke wälzte sich indessen am Hof in dem toten Laub das sich gesammelt hatte. Das Tier schien unverletzt.
Bûzog packte den Warg am längeren Fell im Nacken und drehte ihm unsanft den Kopf nach oben während er dessen Hals mit dem Knie zu Boden presste.
»Feige Bestie, hättest dir wenigstens einen Kampf mit diesen Kreaturen liefern können.«, mit einem missbilligenden Seufzer ließ er den Warg los, der sich sofort auf alle vier Beine hievte und den Kopf gefolgt von einem Jaulen senkte. Bûzog sah zum Himmel der sich mit Gewitterwolken weiter verfinsterte. Heute mussten sie das Tor erreichen, es war nur mehr eine Frage der Zeit bis sie in diesem Wäldchen von den Abtrünnigen entdeckt werden würden. Doch sie kamen nicht weit.

»Wohin glaubst du, dass du mit deinem Vieh und dem Anhängsel da gehst?« Bûzog glitt von Krückes Rücken, als sie auf die Patrouille des Vorpostens trafen und ließ den Uruk und seine Gruppe von Schergen dabei nicht aus den Augen. Sein gefangener Elb verblieb auf dem Rücken des Wargs, der die Gruppe von Uruks ebenfalls anstarrte.
»Fürs erste in den Vorposten von Udûn, wenn du schon fragst.«, Bûzog sah den Hauptmann eindringlich an. Dieser war locker einen Kopf größer als er und trug eine grobe Axt mit langem Stiel in beiden Händen, die Klinge war noch blutig. Sein Oberkörper war in eine eine grobe, aus dicken Platten bestehende Rüstung gehüllt, die von Dreck und altem Blut, dunkel verkrustet war.
»Sieht mir nach einer netten Beute aus die du da hast, wenn du schon nach Udûn willst, wird dich das was kosten.«, der Hauptmann kratzte sich mit dem Stielende der langen Axt laut hörbar am Kinn.
»Ich schlage mal vor der Elb da reicht. Dann lassen wir dich lebendig durch. Ich wette doch, dass so einer dem Häuptling eine nette Belohnung wert ist.«, Bûzog verzog angewidert das Gesicht und spuckte dem sich noch immer kratzenden Uruk vor die Füße.
»Ich schlage dir etwas anderes vor, ihr lasst mich durch und ich lasse dich lebendig.«, kaum da er den Satz beendet hatte, brach die fünfköpfige Truppe des Hauptmanns in Gelächter aus, dieser zog jedoch nur eine Grimasse, gefolgt von einem breiten Grinsen.
»Sieh an, du schlägst eine Vereinbarung vor? Wäre das nicht ein schlechter Handel? Nun was sagt ihr Maden, sollen wir ihn durchlassen?«, er bekam natürlich außer brüllendes Gelächter keine Antwort.
»Es gibt keine schlechte oder gute Abmachung, es gibt nur eine Abmachung oder keine Abmachung, also was sagst du?«, Bûzog schlug seine Kapuze zurück und starrte in die Augen des Hauptmanns, dem das Grinsen plötzlich verging.
»Das fragst du noch, du elender Shrakh? Auf ihn!«
»Also keine Abmachung...«, während Bûzog zum Gürtel griff, ließ er den Hauptmann nicht aus den Augen. Der massige Uruk hatte mit dem langen Beil hinter dem Kopf ausgeholt und stürmte auf ihn zu. Keine zwei Schritte trennten die beiden. Bûzog hatte den Griff des Dolches umfasst, jetzt oder nie.
Er schleuderte das Geweihmesser direkt aus dem erhobenen Handgelenk nach vorne, es musste kein weiter Wurf werden, aber ein präziser. Ein lautes Schnalzen gefolgt von einem grässlichen Schmatzen dröhnte durch die Luft und ließ die aufgebrachte Horde hinter dem Hauptmann inne halten. Der riesige Uruk, dessen kahler Schädel in der kühlen Luft dampfte, war mitten in einem Satz nach vorne abgebremst worden. Der zweite Schritt war nur mehr ein wankender Versuch in Bewegung zu bleiben, dann klappten ihm beide Beine weg und er landete zuerst auf den Knien ehe er mit dem Oberkörper laut scheppernd auf den Boden knallte. Ein aufgebrachtes Grölen ging durch die Reihen der übrigen Uruk, die ihren Ansturm gestoppt hatten und auf den vor ihnen am Boden zuckenden Hauptmann starrten.
Bûzog stieg unbeeindruckt über den Körper hinweg und holte mit einem raschen Griff die Axt aus dessen, noch immer über dem Rücken erhobenen, Händen. Er machte dem Zucken des Hauptmanns mit einem Axtstreich ein jähes Ende. Sein Kopf rollte genau zwischen Krückes Vorderpfoten. Dieser schnupperte sofort laut schnaufend an dem Schädel. Nun erkannte man auch, was den Hauptmann zu Fall gebracht hatte. Der Dolch steckte direkt in seiner rechten Augenhöhle und war am Hinterkopf mit der Spitze wieder ausgetreten. Bûzog stand über dem nun kopflosen Uruk und warf sich das riesige Beil auf die Schulter.
»Noch jemand der keine Abmachung möchte?«, ihm war bewusst, dass er nach wie vor fünf Gegner vor sich hatte. Doch wusste er auch, dass eine Truppe ohne ihren Hauptmann, eine Bestie ohne Reißzähne war, die oft genug den Schwanz einzog und ihr Heil in der Flucht suchte.
Der größte der übrigen Uruks stand zwar nicht an der Spitze der Truppe, tat sich aber durch sein Gehabe heraus.
»Vorwärts ihr Maden, wollt ihr das diesem Stück Shrakh durchgehen lassen? Tötet ihn endlich!«, Bûzog hatte zu früh mit einem Rückzug gerechnet. Die ersten drei stürmten nebeneinander auf dem schmalen Pfad auf ihn zu. Links und rechts tat sich ein relativ seichter Graben auf, der aber keine Deckung bot, ihnen allerdings auch nicht erlaubte ihr Gegenüber einzukreisen. Bûzog war sich sicher, dass er sofort mit Bolzen und diversen anderen spitzen Waffen Bekanntschaft machen würde, wenn er sich zur Flucht durch einen Sprung entschied.
Er tat einen Schritt zurück und hob die Axt vor sich um die ersten beiden Schläge der Angreifer zu parieren, die mehr grob als präzise waren. Der Größte der Gruppe, der einen eingedellten Helm mit asymmetrischem Geweih trug, hielt sich allerdings trotz seiner Ansage zurück.
Bûzog kannte diesen Uruk, wenn sich sein Gedächtnis nicht täuschte, war das Horhog, den sie auch 'den Elch' nannten. Er hatte sich einen widersprüchlichen Ruf eingefangen, galt als hinterlistig und es gab mehr als einen Hauptmann, der sich für seinen Kopf bedanken würde.
Während Bûzog die meisten Schläge abwehrte, musste er unweigerlich seinen Blick von Horhog nehmen, der die sofort ausnutzte. Der neue Anführer der Truppe stürmte nach vorne und stieß zwei seiner Kämpfer jeweils links und rechts in den Graben. Als Bûzog das Geweih aus der Reihe der Angreifer auf sich zustürmen sah, bereitete er sich auf einen härteren Angriff vor, er hatte allerdings noch etwas in Reserve.
Horhog hieb mit einem Scimitar auf seinen Gegner ein. Bûzog hatte Mühe den Schlag mit dem schweren Beil abzuwehren. Der Kies des Waldbodens knirschte unter seinen Füßen, als ihn sein Angreifer zurückschob, sodass er gegen Krückes Seite stieß.
Hier ergab sich nun auf einer kleinen Lichtung wesentlich mehr Platz, was die übrigen Kämpfer sofort ausnutzten. Die zwei von vorhin kamen aus dem Graben geklettert und umringten die zwei rangelnden Uruks. Bûzog sah am breiten Helm seines Angreifers vorbei und erkannte, dass man bereits mit einem Speer auf ihn zielte, er konnte seine Reserve nicht mehr zurück halten.
»Krücke, schnapp sie dir!«
Der Warg zog an Bûzog und Horhog vorbei, direkt auf den Speerwerfer zu. Dieser änderte im letzten Moment noch sein Ziel. Die Waffe verfehlte Krücke um Haaresbreite, allerdings nicht seinen Reiter. Der Elb sah den unförmigen, schwarzen Spieß auf sich zukommen und setzte zum Sprung an. Er katapultierte sich vom Rücken der Bestie, um direkt über dem im Flug befindlichen Speer einen Salto nach hinten zu schlagen, ehe er auf dem Waldboden beinahe lautlos landete. Seine am Rücken gefesselten Arme ließen ihn nichts von seiner Beweglichkeit einbüßen. Bûzog, der nach wie vor mit Horhog kämpfte, hörte nur den Einschlag des Speeres, der hinter ihnen einen Baum getroffen hatte.
Krücke hatte sich inzwischen auf dem Speerwerfer gestürzt, der sich verzweifelt gegen die gigantischen Kiefer der Bestie zu wehren versuchte. Doch der Warg hatte ihn gepackt, seine Reißzähne gruben sich in den Nacken des Uruks und er schleuderte seine Beute hin und her wie einen alten Teppich.
Bûzog fühlte wie er unter seinem Gegner immer tiefer in die Knie ging, wie jeder Schlag an seinen Kräften zehrte, wie die Wunde auf seinem linken Arm sich mit brennendem Schmerz bemerkbar machte.
»Ich werde dich zermalmen, dir zieh ich die Haut ab, Stück für Stück!...«, brüllte ihm sein Gegner ins Gesicht, der dabei ekelhaft spuckte. »...Du bist doch dieser Bûzog, den sie den 'Schleicher' nennen, ha! Ich werde dafür sorgen, dass du bestenfalls kriechst! Vor mir! Im Dreck!«, den letzten Worten folgte ein Schlag der Bûzog von den Beinen riss.
Die Axt glitt ihm, während er nach hinten fiel, aus den Händen, gefolgt von einem unsanften Aufschlag auf dem Waldboden. Das nächste was er spürte, war der in Platten gehüllte Fuß seines Angreifers, der sich auf  seinen Brustkorb presste.
»Als erstes werde ich dir deine elenden Arme abhacken, dann spar ich mir das fesseln!«
Bûzog, der mit beiden Armen versuchte sich den Fuß seines Gegners vom Halse wegzuschieben, sah wie dieser seine gekrümmte, schartige Waffe erhob, allerdings war da noch ein Schatten, ein wesentlich größerer.
Krücke grub beide Pranken in den Rücken des Uruks und schlug seine Fangzähne in dessen linke Schulter, die ohne Rüstung wie auf dem Präsentierteller vor ihm lag. Bûzogs Gegner wurde wie von einem Geschoss getroffen, nach hinten gerissen, während er ein markerschütterndes Grunzen ausstieß. Blut spritze auf Bûzog, der sich sofort, nachdem der Fuß seines Angreifers hinweggefegt war, aufrappelte. Horhog versuchte sich von der Bestie zu befreien, in dem er mit seinem Scimitar wild um sich schlug und dabei laut schepperte. Der Warg jedoch befand sich, in einer für ihn fast unerreichbaren Stelle, außerdem hatte er noch einen Gegner vor sich. Bûzog stand nun wieder vor Horhog, der ihn, noch immer mit der Bestie rangelnt, entsetzt anstarrte .
»Ich schlage dir bestimmt nicht die Arme ab, das dauert mir zu lange und ich habe schon zu viel Zeit vergeudet.«, kaum da Bûzog das Beil, das er wieder ergriffen hatte, über Horhog erhob, ließ Krücke den Uruk los und wich zur Seite aus. Ein rascher Hieb sorgte für eine jähes Ende des Elchs. Sein Kopf landete laut scheppernd, in dem eingedellten Helm mit dem asymmetrischem Geweih, am Waldboden.
Bûzog der sich sicher war, noch mehr Gegner um sich zu haben, drehte sich laut schnaufend um, sah zu dem Pfad mit dem seichten Graben. Doch da war kein Angreifer mehr.

Die übrigen Uruks lagen verteilt auf dem toten Laub, doch nur einer außer Horhog hatte Bisswunden. Mitten auf dem laubfreien Weg stand sein Gefangener, noch immer an den Händen gefesselt und sah ihn ebenfalls an. Krücke schüttelte sich und sein lautstarkes Schnaufen zerriss die gespenstische Stille die entstanden war. Bûzog erhob die Axt erneut, deutete nun auf den Elb vor sich und ging auf ihn zu, schneller-werdenden Schrittes.
»Was für ein Spiel treibst du, Elb? Du willst doch, dass ich dich nach Barad-dûr bringe nicht war? Schon damals bei dem Hinterhalt war das Teil eures Plans. Ein ganz perfider Plan dieser Bleichhäute und du Bûzog bist darauf reingefallen, wie ein räudiger Anfänger!«
Sorry to all people who don't speak german, in the moment I don't plan to translate this little story (maybe if somebody manages it to convince me, that it is actually worth a translation ^^;)

ahem.. für alle anderen, hier ist sie also, die kleine Geschichte von Bûzog, zumindest mal Teil1.
Mal sehen ob sich das Ganze lohnt und weiter geführt wird... Bin wie immer offen für alle möglichen Ideen und Verbesserungsvorschläge ;p Grob kann man diese Geschichte als Fanfiction passend zum Spiel 'Mordors Schatten' sehen, da der Grabwandler auch mal nebenbei erwähnt wird (ebenso wie ein paar Uruks).

Teil 1.
Teil 2.
Teil 3.

original Artwork featured in the story can be found here:
all that sneaking... by Lizkay
© 2016 - 2024 Lizkay
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Soweit durchaus spannend. Die Kritik zur Kommasetzung und Satzanfängen kann ich so nur teilen, ansonsten wäre es gut, wenn du manche Gegebenheiten detaillierter beschreibst, z.B. die Caragor (die Viecher kenne ich noch nicht, glaub ich.)
Gut fand ich vor allem die Materialermüdung (Armbrust) und dass Buzog kämpferisch nicht unbedingt der beste ist, aber durchaus geschickt und ernst zu nehmen. Die Ururks verlieren wie üblich recht schnell den Kopf. ;)